Personenbezogene pädagogische Professionalisierung (ppProfess)
Entwicklungsvorhaben - Fakultät für Geistes- und Humanwissenschaften - Institut für Schul- und Unterrichtsentwicklung in der Primar- und Sekundarstufe
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Teilprojekt 1: Entwicklung, Erprobung und Erforschung eines innovativen Lehr-Lernformats für eine personenbezogene pädagogische Professionalisierung auf der Basis des Modells interaktionaler Veränderungsprozesse (ModiV)

Teilprojekt 2: Entwicklung, Erprobung und Erforschung eines innovativen Lehr-Lernformats für eine personenbezogene pädagogische Professionalisierung –
Fokus: Umgang mit Fremdem / Bearbeitung von Dogmatismen

In derzeit favorisierten kompetenzorientierten Ansätzen zur pädagogischen Professionalisierung finden nur vereinzelt und sporadisch Momente personaler Aneignung Berücksichtigung (Denner 2018; Maier, Maulbetsch & Weigand 2018). Um damit verbundene Defizite (Wehner 2009a; 2018) auszugleichen, bedarf es einer spezifischen Modellierung, die Professionalisierung als zielgerichteten Vermittlungsprozess zwischen „Person“, „Theorien/Wissensbeständen“ und „pädagogischer Praxis“ begreift (Denner 2016, S. 16ff.). Dieses für den Kontext schulpraktischer Studien vorgelegte Konzept ist im nächsten Schritt sowohl theoretisch als auch empirisch zu erweitern und zu fundieren. Zu diesem Zweck wird im Projekt „ppProfess“ auf der Basis eines anthropologisch fundierten Persönlichkeitsmodells, das die Wirkfaktoren menschlicher Veränderungsprozesse erfasst (ModiV, Seiler 2018), ein hochschuldidaktisch innovatives Lehr-Lernformat zur Professionalisierung von Pädagoginnen und Pädagogen entwickelt, erprobt und untersucht. Im Rückgriff auf das ModiV lernen Studierende den personalen Erwerb von Wissen und Kompetenzen ganzheitlich (kognitiv, emotional und motivational) zu verstehen und in ihren Professionalisierungsprozessen gezielt eigene, biografisch erworbene Muster im Denken, Fühlen und Handeln zu berücksichtigen.
In den ersten beiden Teilprojekten wird im Sinne des Design Based Reseach-Ansatzes (DBR, McKenney & Reeves 2012; Reinmann 2005) ein Lehr-Lernformat entwickelt, erprobt, evaluiert und optimiert. In Sinne des DBR-Ansatzes lässt dieses Vorgehen parallel zu didaktischen Neuerungen auch grundlagentheoretische Beiträge zu einer Theorie personenbezogener pädagogischer Professionalisierung erwarten.
In Teilprojekt/Design 1 werden Prozesse personenbezogener Professionalisierung zunächst ohne spezifische (etwa fachdidaktische) inhaltliche Schwerpunktsetzung thematisch. Teilprojekt/Design 2 unternimmt, auf der Grundlage der im ersten Teilprojekt/Design optimierten Rahmung, den weiterführenden Versuch, mit dem innovativen Lehr-Lernformat auch gezielt (fach)spezifische Thematiken zu bearbeiten. Zu diesem Zweck richtet Teilprojekt/Design 2 den Fokus exemplarisch auf Konstruktionen von Fremdheit und Dogmatismus (Scheible 2015; Wehner 2009b). Im Sinne des DBR ist auch in diesem Teil nicht nur ein innovativer Beitrag zur (fach)didaktischen Rahmung von thematisch ausgewählten Professionalisierungsprozessen vorgesehen. Vielmehr wird zugleich erforscht, wie spezifische (fach)-didaktische Themenstellungen in Variationen personenbezogener Professionalisierung Wirkung entfalten können.
Ausgehend von den evaluationsbasierten Optimierungen der hochschuldidaktischen Neuerungen und den damit verbundenen Forschungsergebnissen der Teilprojekte 1 und 2 im Studiengang „BA Pädagogik der Kindheit“ hat eine Folgestudie im Kontrollgruppendesign (mit und ohne ModiV) die Erforschung signifikanter Effekte von Prozessen personenbezogener Professionalisierung zum Ziel. Diese Untersuchung wird auf breiterer Basis Studiengänge des Elementar-, Primar- und Sekundarbereichs einbeziehen.

[kürzen]
Projektdauer:01.03.2018 bis 31.03.2022
Projektbeteiligte:
apl. Prof. Dr. Denner, Liselotte (Leitung) [Profil]
Prof. Dr. Wehner, Ulrich (Leitung) [Profil]
Dr. Seiler, Brigitte [Profil]
Dr. Scheible, Annette [Profil]


Artikel in wiss. Zeitschriften
Wehner, U. (2009). Bildung zwischen differenter Fremdheit, Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 85(2), 219-230.

Wehner, U. (2009). Etwas können – Jemand werden. Bildungstheoretische Vermessungen zwischen Qualifikations- und Identitätstheorie, Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 85(1), 81-89.

Bücher
Seiler, B. (2018). Wirkfaktoren menschlicher Veränderungsprozesse. Das ModiV in allgemeiner und kunstbezogener Beratung, Psychotherapie und Pädagogik. Wiesbaden: Springer.

Scheible, A. (2015). Radikaler Konstruktivismus – Die Entstehung einer Denkströmung und ihre Anschlussfähigkeit an die Religionspädagogik. Münster: LIT.

Denner, L. (2013). Professionalisierung im Kontext Schulpraktischer Studien – aber wie? Grundlagen – Lehr-Lernsettings – empirische Befunde. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.

Verweis auf Webseiten:
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von apl. Prof. Dr. Liselotte Denner am ..    
Projekt-ID:106