Forschungsprogramm „Qualitätsvoller Politikunterricht“ (QuaPol)
- Fakultät für Natur- und Sozialwissenschaften - Institut für Politikwissenschaft
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:Das Hauptziel des Forschungsprogramms ist die Identifizierung von Merkmalen der Unterrichtsqualität des Politikunterrichts in der Schülerperzeption. Untersucht werden angemessene Unterstützung, Lernstrategien, Vorgehensweisen, lernförderliche Einstellungen und Motivationen, Lernpotential und Leistung. Es geht um die Rolle, die die Lerner/-innen selbst im Unterricht spielen, und darum, wie sie die Unterrichtsangebote in Lernerfolge umsetzen (Angebots-Nutzungs-Modell nach Helmke). Qualitätsvoller Unterricht unterstützt den Konzeptaufbau durch das Auslösen mentaler Aktivitäten. Die Lehrkräfte können bei den Lernenden das Ausmaß der Anstrengungen oder die Aufmerksamkeit für einen Gegenstand nicht erzwingen. Sie können aber kognitiv aktivierende Lernangebote machen und dabei mit den Schüler/-innen anregend interagieren. Der Politikunterricht scheint bisher ein geringes kognitives Anregungsniveau aufzuweisen.
Befragt werden Schüler/-innen in mehreren Erhebungswellen in Realschulen und Gymnasien, teilweise im Pre-Post-Design.
Laufzeit: 2014 – 2019
Das Forschungsprogramm gliedert sich bisher in folgende Teilprojekte:

Partizipation und Wissen
Der Beitrag des Politikunterrichts zur schulischen Bildung wird vielfach in der Herausbildung einer aktiven Bürgerschaft und politischer Partizipation sowie in der Wissensvermittlung gesehen. Die vorliegenden empirischen Studien untersuchen hierzu das Fachwissen und die Unterstützung politischer Institutionen als politische Einstellung nach dem Modell der Politikkompetenz von Detjen et al. (2012). Darüber hinaus operationalisieren sie Partizipation als reales politisches Handeln.
1. Studie: Die Daten von 1071 Schüler/-innen wurden in 51 neunten und zehnten Klassen erhoben und probabilistisch ausgewertet. Es zeigt sich ein sehr geringer Effekt der Partizipationserfahrung auf das Wissen. Die ohnehin geringe politische Partizipationserfahrung dürfte das schulische politische Wissen weder groß erhöhen noch vermindern. Jedoch hat das politischen Wissens eine positive Auswirkung auf die Partizipationsbereitschaft. Die Partizipationsbereitschaft hängt zudem etwas mit dem Parteienvertrauen und mehr mit dem Systemvertrauen zusammen. Es zeigt sich ein geringer Zusammenhang zwischen Wissen und Systemvertrauen. Über Fachwissen zu verfügen scheint eher unabhängig vom Vertrauen in politische Institutionen zu sein.
2. Studie: We conducted a survey with 669 Grade 9 students from 28 classes (46 % girls; 54 % boys). Results show that participatory experience impacts students’ willingness to participate and their subject-specific self-concept under the control of knowledge. However, no evidence was found for participatory experience affecting knowledge. Subject-specific self-concepts influence political knowledge in an interpretable and highly significant way.
Projektpublikationen
Studie 2:
Weißeno G., Landwehr B. (2018). Politische Partizipation, Selbstkonzept und Fachwissen: Ergebnisse einer Studie. In B. Ziegler & M. Waldis (Hrsg.), Politische Bildung in der Demokratie (S. 175-190). Springer VS, Wiesbaden. DOI: 10.1007/978-3-658-18933-4_12
Studie 1:
Weißeno, G., & Landwehr, B. (2017). Zum Zusammenhang von politischem Vertrauen, Partizipation und Leistung. In S. Manzel und C. Schelle (Hrsg.), Empirische Forschung zur schulischen Politischen Bildung (S. 3-17). Wiesbaden: Springer VS. DOI 10.1007/978-3-658-16293-1_1

Wissen, Partizipation und Motivation (Dissertation Barbara Landwehr)
Kompetenzzuwachs im Politikunterricht wird durch kompetenzorientierten Unterricht besser erreicht als durch herkömmlichen Unterricht. Zu diesem Ergebnis kommt die im Rahmen des Forschungsprogramms entstandene Interventionsstudie mit 1071
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:01.01.2014 bis 31.12.2019
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Prof. Dr. Weißeno, Georg (Leitung) []


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Forschungsreferat Support 05.08.2018    
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