Semantische und grammatische Kongruenz in der Sprachentwicklung von Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Erstsprache und Zweitsprache (mit Migrationshintergrund).
Eine Erhebung in den Klassen 3, 6, 9 an Grundschule, Hauptschule und Gymnasium und ihre Folgerungen für Spracherwerb und Sprachdidaktik.
- Fakultät für Geistes- und Humanwissenschaften - Institut für deutsche Sprache und Literatur
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:Semantische und grammatische Kontiguitäten stehen immer dann in Konflikt miteinander, wenn eine grammatische Kategorie wie Numerus, Kasus oder Genus zur lexikalisch-semantischen Information im Widerspruch steht.
- Grammatische Singularität vs. lexikalisch-semantische Pluralität: Das Ehepaar/die Polizei - sie gehen
- Grammatisches Genus vs. biologisches Genus (Sexus): Das Mädchen – sie
- Inversionsstellung im syntaktischen Bereich vs. lexikalisch-semantisches Schema
Den Hund beißt die Katze – Verstanden wird: Der Hund beißt die Katze.

Untersucht wurde in welchem Umfang semantische und grammatische Kontiguitäten in den Klassen 3, 6, und 9 aller Schularten verwendet werden.

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Ergebnis:Die Auswertung erfolgte in Abhängigkeit von den Kategorien Klassenstufe, Schulart und monolingual/bilingual aufgewachsen. Bei der Auswertung zeigten sich deutliche Änderungen in der Präferenzabwahl: weg von der semantischen hin zur grammatischen Kontiguität.
- Die grammatische Kontiguität nimmt in Abhängigkeit von Alter und Schulart signifikant zu
- Die grammatische Kontiguität ist bei einsprachig Aufwachsenden signifikant höher als bei zweisprachig Aufwachsenden.
- Die grammatische Kongruenz geht mit einer erhöhten Sprachbewusstheit und Sprachreflexion einher (Ersichtlich aus einer Teilaufgabe zur prozeduralen rezeptiven Sprachfähigkeit)
- Didaktische Folgerung: Die Förderung sprachstruktureller Bewusstheit fördert die Sensibilität der Unterscheidung zwischen semantischer und grammatischer Ebene und deren Kongruenzen.

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:01.01.2011 bis 31.12.2012
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Prof. Dr. Hug, Michael (Leitung) []


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Stefan Wörmann 09.08.2018    
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