Jean Monnet Drittmittelprojekt
Unterricht mit Concept Maps über die EU in der Grundschule
Projekt - Fakultät für Natur- und Sozialwissenschaften - Institut für Politikwissenschaft
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Gegenstand des Projektes ist die Entwicklung, Implementierung und Dissemination eines Unterrichtskonzeptes der Auseinandersetzung von Grundschüler/-innen mit der Europäischen Union. Das Projekt ermöglicht die altersgemäße Vernetzung von abstrakten Kenntnissen über die Institutionen mit dem praktischen Vorgang eines möglichst aktuellen Gesetzgebungsverfahrens.
Das Forschungsprogramm gliedert sich bisher in folgende Teilprojekte:
Wissen und Motivation
Dem politischen Wissen wird bereits in der Grundschule eine große Bedeutung zugewiesen (Kahlert et al. 20152; Gläser & Richter, 2015). Es liegen nur wenige Befunde zum politischen Wissen vor (Moore et al. 1985; van Deth et al. 2007; Richter 2009; NAEP 2011). Politisches Wissen ist ein Bildungsbereich des Perspektivrahmens Sachunterricht (GDSU 2013).
Ausgehend vom Modell der Politikkompetenz werden die zu erwerbenden politischen Konzepte in der Grundschulzeit formuliert (Detjen et al. 2012; GDSU2013). Darüber hinaus weist es eine Kompetenzdimension Einstellungen und Motivation aus. Eine Anwendung und empirische Überprüfung des Modells für die Primarstufe wurde bereits in Arbeiten von Richter (2015) und Götzmann (2015) vorgenommen.
Im Rahmen eines Jean Monnet Projekts wurde nach dem Modell ein Unterrichtskonzept zu einem Fall der Gesetzgebung (Handyverordnung) entwickelt und in 22 vierten Grundschulklassen durchgeführt. Entsprechend wurden die Items für die Tests vor und nach der Unterrichtsreihe konstruiert.
Ein weiteres Ziel des Projekts lag darin, die Schüler/-innen in diesem Alter für Politik zu motivieren. Denn das Fachinteresse wie auch das fachspezifische Selbstkonzept als motivationale Variablen wirken sich positiv auf die Leistung aus (Detjen et al., 2012; Erwartungs-X-Wert-Theorie von Eccles und Wigfield 2002).
Messen politischer Kompetenz

Die Didaktik des Sachunterrichts wie alle Fachdidaktiken steht vor der Herausforderung, ihren Beitrag zur Kompetenzentwicklung zu beschreiben. Hierzu sind ontologische und methodologisch-epistemologische Überlegungen erforderlich. Die Studie im Rahmen des Jean-Monnet-Projekts versucht, die ontologischen, methodologischen und epistemologischen Fragen am Beispiel einer Interventionsstudie zur Europäischen Union zu zeigen. Es wird gefragt, welche ontologische Basis es für die Sachunterrichtsdidaktik geben soll und welchen Stellenwert die Methodologie der Theorie einnimmt. Eine ontologische Bestimmung für den politischen Sachunterricht wird über das kontextspezifische Kompetenzkonstrukt vorgenommen. Es wird zunächst allgemein geklärt, was Politik sein kann und wie sie den Schüler/-innen zu vermitteln ist. Da bei der Interventionsstudie zur Europäischen Union Kinder getestet wurden, werden als nächste Bezugspunkte das Paradigma der Theorie der Fragmentierung des Wissens und die naiven Theorien der Politik ergänzt. Gefragt wird, ob sie sich in die aktuelle kontextspezifische Kompetenzdiskussion einordnen lassen. Für die empirische Prüfung wird nach der methodologisch-epistemologischen Position im Kontext theoriegeleiteter Forschung des Sachkundeunterrichtes gefragt. Die Entwicklung der Unterrichtsreihe und die Generierung von Testitems am Beispiel eines Kompetenztests zeigt die praktische Durchführung einer theoriegeleiteten Forschung.

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Projektdauer:01.01.2014 bis 31.12.2015
Projektbeteiligte:


Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Prof. Dr. Georg Weißeno am 13.03.2018    
Projekt-ID:30