GeMeth: Entwurf einer neuen geisteswissenschaftlichen Methodologie Projektleitung: Prof. Dr. Annette M. Stroß
Projekt - Fakultät für Geistes- und Humanwissenschaften - Institut für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt in außerschulischen Feldern
Status:aktuell laufendes Vorhaben
Kurzinhalt:Dem Forschungsprojekt liegt eine Reinterpretation des sog. hermeneutischen Zirkels (Dilthey u.a.) zugrunde.

Im Gegensatz zum gängigen Modell des hermeneutischen Zirkels werden - metaphorisch betrachtet - spiralförmige Auf- respektive Abwärtsbewegungen hinsichtlich eines gesteigerten bzw. zu vertiefenden Verständnisses von Menschen für sich selbst und ihre ‚Umwelt‘ (Natur, Menschen, Tiere) postuliert, die auf Prozessen veränderter / sensibilisierter Wahrnehmung beruhen.

Wird auf diese Weise der ‚alltägliche‘ Blick auf den Menschen und seine Umgebung ein anderer, so lassen sich diese Veränderungen auch auf den regelgeleiteten – methodisierten – Blick innerhalb der empirischen Sozialwissenschaften beziehen.

Das Forschungsprojekt schließt an Ergebnisse aus dem BiReMy-Projekt an.

Es gliedert sich in drei Teilprojekte, die sich

(A) mit den Möglichkeiten der Wahrnehmungsänderung von Menschen,

(B) den Besonderheiten der empirischen Sozialwissenschaften in der Gegenwart und

(C) dem Entwurf einer neuen – wahrnehmungsbasierten – Methodologie innerhalb der (Geistes-)Wissenschaften befassen.


GeMeth, Teilprojekt A: Die Bildsamkeit der menschlichen Wahrnehmung

1.10.2019 – 30.9.2021

Basierend auf der bildungswissenschaftlichen Annahme einer weitreichenden Plastizität („Bildsamkeit“) von Menschen sowie unter Einbeziehung anthropologischer, theologischer wie auch psychophysiologischer Denkfiguren werden heuristische Prämissen aufgestellt hinsichtlich der Möglichkeiten einer Sensibilisierung der individuellen Wahrnehmung, der Transzendierung bisheriger Wahrnehmungsweisen sowie der Transzendierung gesellschaftlich-kollektiv erworbener Prägungen und Glaubensmuster.

Ausgehend von dem in BiReMy entwickelten Modell einer transdisziplinären Bildungswissenschaft wird zunächst die einschlägige wissenschaftliche wie auch Ratgeberliteratur zu den Themen Wahrnehmungsveränderung / Veränderung frühkindlicher Glaubenssysteme / -muster u.ä. gesichtet und ausgewertet.

Darüber hinaus schildern ausgewählte Personen ihre Erfahrungen mit Techniken der Meditation, Tiefenentspannung u.ä. hinsichtlich der o.g. Veränderungen der Wahrnehmung (visuell, auditiv, emotional) in Form von Tagebucheinträgen (Portfolios).

Eine Auswertung der Tagebucheinträge ist anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp A.E. Mayring geplant.

Aktualisierung (Oktober 2021):

Im Sinne der sequentiellen Triangulation wird derzeit ein neuartiges methodologisches Verfahren im Anschluss an Phase I (Teilprojekt A) erprobt. Diese Vorgehensweise entstammt Ergebnissen, insbes. methodologischen Erkenntnissen, am Ende der ersten Forschungsphase. Das heißt konkret: Vor Phase II (Teilprojekt B) wird eine Zwischenphase geschaltet, die sich von Oktober 2021 bis September 2023 erneut mit der "Bildsamkeit der Wahrnehmung" beschäftigt. Damit verschiebt sich der Beginn von Phase II um zwei Jahre. Die sequentielle Triangulation beinhaltet ein Setting, das sich mit vergleichbaren Fragestellungen der Phase I diesmal aus Sicht (quasi-)medizinischer Heilberuflerinnen (Heilpraktikerinnen, Therapeutinnen u.a.) beschäftigt.


[kürzen]
Projektdauer:01.10.2019 bis 30.09.2025
Projektbeteiligte:


Beiträge in Sammelbänden
Stroß, A. M. (2017). „Was wäre, wenn …?“ Transformationsprozesse im Gefüge von „Sein“ und „Werden“, In: V. Garske, T. Nauerth & A. Niermann (Hrsg.), Vom Können erzählen. Ein Lesebuch zum Frieden. Reihe: Friedenswissenschaft. Friedensforschung – Friedenserziehung – Friedensarbeit (S.196-198). Münster: LIT.

Verweis auf Webseiten:
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Prof Dr phil habil Annette Miriam Stroß am ..    
Projekt-ID:175